Rom

Jetzt, wo alle Aufmerksamkeit auf Rom gerichtet ist, gehen natürlich meine Erinnerungen an unsere beiden Romreisen zurück.

Gewohnt haben wir im Palazzo Kardinal Cesi, jetzt ein Hotel, gerade mal 100 Meter vom Petersplatz entfernt.

An einem Abend drückte uns die nette Rezeptionistin einen gelben Zettel in die Hand, eine Einladung zur Mittwochs-Audienz des Papstes. Wir fühlten uns sehr geehrt, waren aber doch am nächsten Tag mächtig erstaunt, dass offensichtlich auch Hunderte anderer Menschen diese Einladung erhalten hatten. Die Stuhlreihen auf dem Petersplatz waren alle besetzt, drumherum drängte sich eine große Zahl Zuspätgekommener, zu denen auch meine Frau und ich gehörten. 

Unter einem großen, weißen Baldachin hatte Papst  Franziscus Platz genommen. Ein kleiner weißer Punkt in der Ferne. Über Lautsprecher wandte er sich an die Gläubigen. Auf großen Bildschirmen konnten wir Weit-Entfernt-Stehenden das Geschehen um den Heiligen Vater und seine Zelebranten verfolgen.

Am Schluss der Andacht bestieg der Heilige Vater sein Papamobil für eine Runde um den Petersplatz. Damals noch aufrecht stehend, winkte er den Gläubigen zu. 

Leider drehte sich der Heilige Vater gerade um, als er an uns vorbeifuhr. Er konnte ja nicht wissen, dass meine Frau und ich auf der anderen Seite standen! Aber, wir waren ihm nah! Bei dieser Gelegenheit zeigten sich etliche Gläubige, polnische Pilger, weniger fromm, als sie vor ihnen stehende japanische Christenmenschen rüde zur Seite drängten. Also, auch wir können sagen, dass uns der Papst aus der Nähe gegrüßt hat.

 

Zum Schluss noch eine Anekdote - Giovanni di Lorenzo erzählt in seinem Leitartikel in der letzten ZEIT-Ausgabe von einem Interview, das er vor Jahren (um 2017) mit Pabst Franziskus hatte.

"Damals waren Plakate in Rom aufgetaucht, die den Pabst verspotteten. Er kannte diese Schmähungen. Wie fanden er sie? "Großartig", das habe bestimmt ein kluger Kopf geschrieben. Jemand aus der Kurie? So wurde in jener Zeit in italienischen Medien spekuliert. Aber Franziskus antwortete :"Nein, ich sagte doch: ein kluger Kopf."


Morgens gegen 7 Uhr hat man den Petersdom fast für sich alleine.

Adios, Papa Francesco! Einen wie Dich, bekommen wir sicher nicht Wieder!



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