Fotoamateure

Eigentlich sollte es dem Amateurfotografen darum gehen, möglichst schöne Bilder zu erzeugen. Es unterliegt dem Geschmack des Fotografen, seiner Familie und Freunde zu entscheiden, ob die Bilder dann wirklich gelungen sind!

Ich erlebe aber immer mehr Fotofreunde, bei denen das Resultat, das Foto, an zweiter Stelle steht. Sie beschäftigen sich mehr mit dem Werkzeug, der Kamera und ihren Objektiven. Ich merke an mir selbst, dass ich so nach und nach auch in diese zweite Liga drifte! Das macht mich nachdenklich.

Meine Frau hat nicht ganz Unrecht, wenn sie sagt, ich könnte im entscheidenden Moment doch zumeist nur mit einer Kamera fotografieren und fast immer kämen dabei, egal mit welchem Fotoapparat gemacht, schöne Bilder raus. Ich könnte dagegen in vielfacher Weise argumentieren, aber ein bisschen hat sie ja Recht!

So eine Kamera ist ja nun ein schönes Spielzeug! Seit dem ich sie besitze, steht meine jüngst erworbene Leica Q 116 auf meinem Schreibtisch. Ich bewundere ihr Design, probiere ihre Funktionen aus und habe einfach Spaß!

Was ich letztendlich meine - wir sollten nicht vergessen, dass eine Kamera ein Mittel zu dem Zweck ist, mit ihren technischen Möglichkeiten das Foto zu machen, das uns vorschwebt. Und wir sollten lernen, gute Motive zu erkennen, zu überlegen, wie wir sie am besten mit der jeweiligen Kamera zu einem gelungenen Foto umsetzen können. Dabei Erfahrung sammeln und uns darüber freuen, wenn sich das im Motiv gesehene Bild zu einem gelungenen Foto umsetzen lässt.

Wenn ich dabei ein Gerät benutzen darf, mit dem es Freude macht zu fotografieren - um so besser!

 

"A child that plays is a healthy child" sagt Ari Jakasi in seinem Blog Shoot on film.


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Kommentare: 3
  • #1

    Speysight (Samstag, 21 September 2024 20:41)

    Genau! Das ist der Grund, aus dem ich mal ganz schnell aus zwei Fotoclubs wieder ausgetreten bin: Es ging dort nur um das Material, um Geräte, Objektive, Filter, technische Spielereien - und die Bilder, die ab und an gezeigt wurden als "Beweis" dafür, wie toll das Equipment war, haben mich oft keineswegs überzeugt. Vielleicht ist das mit den Geräten so ein Männerding. Das Ganze hat mich jedenfalls nur genervt. Ich fand es unbefriedigend und unproduktiv.
    Ich besitze eine Minimalausstattung an Geräten. Bestimmte Feinheiten kann ich damit sicher nicht umsetzen - sei's drum. Ich bin glücklich damit.
    Liebe Grüße ...
    Für mich zählt der Moment, die Magie des Augenblicks

  • #2

    Michael Mahlke (Samstag, 02 November 2024 08:05)

    "Meine Frau hat nicht ganz Unrecht, wenn sie sagt, ich könnte im entscheidenden Moment doch zumeist nur mit einer Kamera fotografieren " Das sagt meine Frau auch. Aber die letzte Zeit auf Erden kann auch mit mehreren Kameras verbracht werden. Wenn man durch das Kaufen teurer Produkte seine begrenzte Zeit auf Erden verbessern könnte, wäre manches einfacher. Aber es ist eher die Ablenkung durch Konsum, die die conditio Humana betäuben soll. Ich habe mich vor einigen Jahren entschlossen, meine analoge M6 und CL durch Fuji zu ersetzen, also X100 bis zur Xpro 2. Mich reizt auch die Leica Q in der ersten Version, weil sie Charakter hat. Erfahrungsgemäss werden Charakterzüge in späteren Modellen ausgebügelt, andere sprechen von Verbesserungen. Mir gefallen gerade die Grenzen und Beschränkungen mehr als immerneue Möglichkeiten. Aber es muss natürlich funktionieren. In diesem Sinne weiter so

  • #3

    Volker Krause (Samstag, 02 November 2024 12:20)

    Lieber Michael! Dank für Deine aufschlussreichen Worte! Das mit der noch verbliebenen Zeit, geht mir auch durch den Kopf, und Du hast Recht! Man braucht etwas, an das man sein Herz hängt! Die besten Ehefrauen von allen mögen jetzt einmal kurz weghören!
    Liebe Grüße Volker