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Vom Briefeschreiben - Eine Beobachtung

Heute habe ich seit langer Zeit einmal wieder einen Brief geschrieben. So richtig von Hand. Dazu suchte ich ein weißes Blatt Papier, ein Linienblatt zum Unterlegen und meinen Füllhalter, den ich überprüfen musste, ob er noch ausrechend mit Tinte gefüllt war. 

Ich fasste meine Gedanken und schrieb sie nieder. 

Der Füllhalter, lange nicht benutzt, zeigte sich bei manchen Buchstaben etwas sperrig. Mit höchster Konzentration schrieb ich die Wörter nieder, denn ein Löschen des Fehlers, wie beim Schreibprogramm eines Computer, war nicht mehr möglich.

So verrückt, wie es klingt, einmal kam mir beim Schreiben sogar der Gedanke, das Rechtschreibprogramm wird es schon richten! 

Im Verlaufe des Niederschreibens verkrampften sich Daumen und Zeigefinger meiner rechten Hand, die nicht mehr an das andauernde Halten eines Schreibgerätes gewöhnt ist, derart, dass ich den Füller aus der Hand legen musste.

Der Brief war fertig geschrieben, ich suchte nach einem Umschlag, dessen Beschriftung mir erst einmal gründlich misslang, der Schriftzug der Adresse zeigt merklich bergauf. Musst du neu schreiben, sagte meine Frau. Im zweiten Versuch gelang mir dann ein gescheit aussehendes Schriftbild.



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